"Come Undone" and "Ordinary World" are mega. "Girls on Film" is one of the absolute high points of the show. "Hungry Like the Wolf" gets them rockin' right at the beginning. "Planet Earth" gets them singing. "The Reflex" gets them dancing. "Notorious" gets them crazy. That's what the show's like.
(Simon Le Bon, Duran Duran)
Andy Warhol und Lady Di gehörten zu ihren größten Fans, sie waren Protagonisten hypermoderner Videoclipästhetik, verkauften mehr als 85 Millionen Alben und produzierten eine Vielzahl eleganter Pop Art-Chart-Hits seit ihrer Gründung 1978 in Birmingham - Duran Duran, benannt nach dem Bösewicht „Durand Durand“ aus dem Science Fiction-Streifen „Barbarella“, beehrten im Rahmen ihrer „Red Carpet Massacre“-Tour auch Österreich, und zwar das Gasometer Wien, wo einst Tekkno-Jünger pillenberauscht tanzten und ansonsten eher New Acts auf Konzertvisite kommen.
Und auch wenn Leadsänger Simon Le Bon, Bassist John Taylor, Keyboarder Nick Rhodes und Drummer Roger Taylor (Anm.: Andy Taylor verließ 2006 die Band und wurde durch den jungen Gitarristen Dom Brown ersetzt) bereits nahe der 50 sind, handelte es sich beim Duran Duran-Auftritt in Wien nicht um einen billigen Retro-Abklatsch müder Rockhaudegen, sondern um ein 2 Stunden langes, impulsives Party-Programm, bestehend aus neu arrangierten Mega-Hits und den von Star-Producer „Apologize“ Timbaland kreierten Songs ihres neuen Albums, das in seinem Titel ambivalent die Reality-TV-Scheingesellschaft anprangert.
Im Mittelteil präsentierten die Duranies a la Kraftwerk als Special-Dessert ein eigens konzipiertes elektronisches Set mit Synthesizern und Drum-Machines, bestehend auch aus dem anrüchigen „All she wants is“, bei dem Entertainment-Mastermind Simon Le Bon (der im Oktober 2008 50 wird !) mit zackig-sexistischen Hüftschwüngen an seine wilden Macho-Touren der 80er erinnerte. Was wohl nicht nur beim New Romantic-Limahl-Epigonen mit den blonden auftoupierten Haaren in den vorderen Konzertreihen eine bittere Retro-Träne fließen liess.
Party Time total und Clapping-Hands-Hysteria bei den Welt-Hits der Duranies: „Wild Boys“, dem funkigen „Notorious“, dem Bond-Titelsong „A View to a Kill“, “The Reflex”, den 93-Comeback-Hits “Ordinary World” und “Come Undone” und dem brillianten, mit einem Saxophon-Solo unterlegten Herzensbrecher “Save a Prayer”. Auf der Playlist vor nicht ganz ausverkaufter Halle auch der erste Chart-Hit „Planet Earth“ (U.K.-Nr. 12 1981), das einst wegen lesbischer Küsse und nackten Brustwarzen MTV-zensurierte „Girls on Film“ und der Pop-Klassiker „Rio“ als vielumjubelte Zugabe.
Die Party ist für Duran Duran aber noch lange nicht zu Ende - dafür wird auch Avantgarde-DJ und Amy Winehouse-Produzent Mark Ronson sorgen, der die einstigen Popper-Heroes nicht nur bei ihrem Paris-Konzert kongenial supportete, sondern auch ihre Future Sound-Visions trendgerecht mixen wird. We are „Hungry like a Wolf“.