Fighting for Love, Peace & Happiness, Greenpeace- oder Anti-AKW-Aktivismus, Initiativen für Datenschutz und ein faires Urheberrecht im weltumspannenden Internet, Kampf gegen die korrupte, auf tiefstem intellektuellem Niveau dahinvegetierende Politikerklasse ? Mitnichten, die neue Timescout-Studie 2010 legt offen, welche Interessen und Motive junge Menschen zwischen 16 und 29 verfolgen, und das Ergebnis ist als sehr ernüchternd, wenn nicht als schockierend, zu betrachten. Der Soziologe Bernhard Heinzlmaier drückt es in einem platten Satz aus: „Was für die 68er die Vietnam-Demos waren, ist für die 2010er H&M.“
Weltanschauung und Idealismus sind passe, das Shopping zählt zu den wichtigsten Freizeitbeschäftigungen der jungen Leute von heute. 40 Prozent der jungen Österreicher betreiben Sport, allerdings nicht, weil sie Spaß dran haben (!), sondern weil sie sich über ihre solariumgebräunten und durchtrainierten Körper selbstinszenieren wollen. Spätestens die vergelten, kunterbunten Krochafrisuren und das proletarische Verhalten im Stile der „ATV-Saturday Night Fever“-Proll-Clique lassen den ersten positiven Eindruck aber schnell vergessen. Tja, Fitness-Center – außer Spesen nichts gewesen.
64 % hören House, 54 % Techno, und man kann nur hoffen, dass das jugendliche Clubbing-Publikum darunter nicht Frauenarzt, Scooter und ähnlichen Kirmes-Techno subsumiert. Das Internet hat das Fernsehen längst an Attraktivität überholt, bereits 43 % sind Mitglieder in einem sozialen Netzwerk. Über die banalen Status-Meldungen der jungen Leute auf Facebook & Co. lässt sich allerdings nicht einmal mehr streiten. Sozusagen Communication Breakdown ohne echte Communication ? In dieser Zielgruppe wird es auch der Nachtschicht- und Passage-assimilierte HC Strache schwer haben. Ausgenommen, er trägt ein neues Marken-T-Shirt !!!!
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tsSLAueP (Montag, 22 August 2022 10:21)
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