Cornelia Travnicek, 28 Jahre alt, in St. Pölten geboren und Multitalent. Studium der Informatik und der Sinologie, Ex-Betreiberin der Bubbletea-Bar (dem heutigen Moyome) in der Kremser Landstraße und bereits im jungen Alter mehrfache Preisträgerin für ihre schriftstellerischen Leistungen u.a. für ihren ersten Roman "Chucks". Nun ist sie auch Mitautorin des austro-kritischen Theaterstücks "Dr. Österreicher sieht fern", das am Tag des kontroversen Akademikerballs spielt und kongenial dazu am "Tag X" im Wiener Kosmos-Theater (Siebensterngasse 42) uraufgeführt wurde.
"Am Schauplatz Hofburg", "Club 3000" und "Messer Gabel Hirn", das sind jene drei TV-Formate, die von den drei Schauspielern Maria Fliri, Peter Bocek und Nikolaus Firmkranz adaptiert werden, um die Atmosphäre rund um den Ball in der Hofburg und die Reaktionen der Menschen darauf darzustellen. Man arbeitet mit Live-Kamera-Einstellungen, Wandprojektionen, Social Media, zahlreichen Episoden-Breaks und mit Anlehnungen an Thomas Bernhards "Heldenplatz" und Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung". Diese ist auch dringend vonnöten, stellt sich doch das österreichische Volk oft und immer öfter als "träge Masse" dar, die teilnahmslos vor dem Fernseher sitzt und am Tag danach alles vergessen hat, was sich tags zuvor ereignet hat.
Kein Zeichen von Widerstand, eigener Meinung und Auflehnung gegen das System. Dies gilt insbesondere auch für den Akademikerball. Wieder einmal war ganz Wien im Ausnahmezustand, jeder der Beteiligten spielte seine Rolle, egal ob rechte Burschenschafter, linke Demonstranten, Polizei, unparteiische Zuschauer, private Hofburg-Vermieter, meinungszaudernde Politiker, krawalllüsterne Medien oder einfach nur Bürger vor der Mattscheibe. Geändert hat sich in Wirklichkeit nichts – der nächste Akademikerball findet am 29. Jänner 2016 statt. Same Time, same Station...
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tsSLAueP (Montag, 22 August 2022 11:17)
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