28 Prozent der Wiener Homosexuellen wurden laut einer aktuellen Studie im Vorjahr diskriminiert, 25 Prozent sogar mit körperlicher Gewalt konfrontiert. Das sollte zu denken geben, schätzt man den Anteil der Schwulen, Lesben und Transgender, offen oder verdeckt, auf zwischen 5-10 % der Gesamtbevölkerung (EU: ca. 20 Millionen). In den Wiener Grätzeln fühlen sich die Queer People sicher, man fürchtet aber eine Diskriminierung in der Ausbildung und in der Arbeit. Fast die Hälfte der Befragten gab an, am Arbeitsplatz nicht vollständig geoutet zu sein. Nur gut 30 Prozent haben ihr Umfeld in Schule und Ausbildung über ihre sexuelle Orientierung informiert.
Zumindest bei der Regenbogenparade, die wie bei der Premiere 1996 unter dem Slogan "Sichtbar" stand, verliert die "Szene" ihre Hemmungen, für manche Geschmäcker etwas zu exzessiv, was der Sache nicht unbedingt dienlich ist. Über 100.000 Menschen frequentierten bei der Demonstration für mehr Toleranz und Gleichstellung die Wiener Ringstraße, nur bei der Europride 2001 war die Parade größer.
Mit dabei natürlich die Veranstalter von der Hosi, das "Libertine"-Pferdegespann, Gary Keszler betont unauffällig mit der Aids-Hilfe, die Dykes on Bikes, diverse Clubbing-Trucks (mit teils Uplifting House-Beats, teils billigem Kirmes-Techno), das Mostviertel andersrum, schwule Pfadfinder, ein "Building Bridges"-Songcontest-Truck (dessen Galionsfigur Conchita Wurst im Ausland weilte), die Wiener Linien, einige "progressive" Szene-Lokale, Fußball gegen Homophobie, rot-grün-pinke Polit-Vertreter und natürlich Hermes Phettberg in einem alten Mercedes. Er fehlte trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen noch bei keiner der 20 Paraden.
Hinter der kunterbunten Party steckt natürlich eine Message, die Protagonisten fordern primär eine Öffnung der Ehe für Homosexuelle und ein "Levelling Up": Der Diskriminierungsschutz, der für Schwule und Lesben bereits auf dem Arbeitsmarkt besteht, soll auch beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen garantiert werden. Eine Person, die beispielsweise beweisen kann, dass sie einen Mietvertrag aufgrund ihrer sexuellen Neigung nicht bekommen hat, könnte dann auf Schadenersatz klagen. Bei Diskriminierungen aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit oder aufgrund des Geschlechts ist dies jetzt schon möglich, eine Erweiterung sollte also kein Problem darstellen.
Ob man eine rechtliche Verbindung zwischen Homosexuellen jetzt Ehe oder Eingetragene Partnerschaft nennt, ist eigentlich irrelevant. Bedeutsamer ist da schon die Beseitigung der rund 40 Unterschiede zwischen diesen beiden Rechtsinstituten, egal ob es sich um geringeren Unterhalt bei einer Scheidung, die Eheschließung vor dem Magistrat (statt am Standesamt), das Zwangsouting durch die Kategorie "Nachnamen" oder diverse Härten im Miet- und Beihilfenrecht handelt. Dass viele andere Differenzierungen erst durch den Verfassungsgerichtshof aufgehoben wurden, zeigt die fragwürdige Qualität des 2010 eingeführten EPG ("Eingetragenes Partnerschafts-Gesetz").
Österreich befindet sich bei der europäischen Gleichstellungs-Debatte derzeit in der Mitte. Vor allem in Ungarn, Russland und Litauen sind homophobe Attacken an der Tagesordnung. In Westeuropa ist Italien das einzige Land, in dem nicht einmal gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich anerkannt sind, eine geplante Gesetzesnovelle sorgte für eine Massen-Demo am Wochenende in Rom.
In Spanien, Frankreich, Norwegen, Schweden und den Benelux-Staaten dagegen wurde bereits die Ehe für alle eingeführt. Und kürzlich entschieden sich 62 Prozent der Iren im Rahmen einer Volksabstimmung für die Homo-Ehe. In Österreich dürften allerdings noch einige Regenbogenparaden den Ring umkreisen, bis diese Gleichstellung erreicht wird. Zumindest dem Party-Faktor des Events schadet das nicht...
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tsSLAueP (Montag, 22 August 2022 06:51)
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