"Ich bin Skulptur, und ich denke als Skulptur" – Eine Eingrenzung, die eigentlich sogar nicht in das Weltbild des brasilianischen Bildhauers Ernesto Neto passt. "Wenn du einfach lebst, bist du glücklich", das sind Sätze, die man von ihm kennt. Oder Kritik an der Schnelligkeit der Gesellschaft.
Man soll sich daher Zeit nehmen beim Eintritt in sein phantasievolles Traumland, das in den letzten Wochen in der Kunsthalle Krems erschaffen wurde: Biomorphe Rauminstallationen, transparente Zelte mit Gewürzduften, Polstern und Trommeln, herabhängende Nylonschläuche, die sogenannten "Humanoides", mit denen man interaktiv in Kontakt treten kann sowie Kunstwerke aus Naturmaterialien, die vor allem das Prinzip der behäbigen Schwerkraft unterstreichen, als Gegensatzpol dazu die transparente Oberfläche.
Parallel zur Kremser Ausstellung ist Neto, inszeniert von Franscesca Habsburg, derzeit auch mit der regenwald-inspirierten Installation "Sacred Secret" im Wiener Augarten vertreten. Neben Neto präsentierte beim traditionellen Sommerfest der Kunsthalle Krems die ebenfalls aus Brasilien stammende Ines Lombardi eine "Retrospektive" ihrer Werke. Die seit 1980 in Wien lebende Künstlerin beschäftigt sich vor allem mit dem Zusammenspiel von Raum, Objekt und Betrachter und dem Prinzip der Unendlichkeit, ihre Stilmittel ein komplexer Mix aus Fotografie, Video, Collage und Installation. Die Werke beider Künstler sind noch bis Ende Oktober in der Kunsthalle Krems zu sehen...
Kommentar schreiben
tsSLAueP (Montag, 22 August 2022 11:26)
1