Südtirolerplatz Neu: O.K. Die Tiefgarage braucht nur einer.

Die Würfel sind gefallen. Das Kremser Architekturenbüro Göbl gewann den ersten Preis beim Wettbewerb um die Neugestaltung des Südtirolerplatzes. Die Experten-Jury lobte vor allem das Konzept einer "historischen Piazza" direkt vor dem Wahrzeichen der Stadt, dem Steinertor. 

 

Dort sollen in Zukunft – eingekesselt von 3 Autospuren (sic est !) – Feste und Märkte stattfinden. Die Märkte des Pfarr- und Dreifaltigkeitsplatzes wie der samstägliche Bauernmarkt, der Flohmarkt oder ein Fischmarkt sollen außerhalb der Altstadt verlegt werden, die Innenstadtbetriebe und die Gastronomie werden sich darüber sehr "freuen". Auch Public Viewings, Tanz- und Theatershows, Konzerte oder ein Weihnachtsmarkt (mit bis zu 600 Gästen !) sollen auf der kargen Betonfläche veranstaltet werden. Die "Grüne Lunge" der Stadt ist anscheinend zu wenig hip für unser Christkindl.

 

Man mag geteilter Meinung sein über den Sieger des Architektenwettbewerbs: Das zweitplatzierte Team der DND Landschaftsplanung aus dem Wiener Neubau setzte beispielsweise auf mehr Grün, Bäume und einen attraktiven Wasserbrunnen, Auböck und Ullrich präferierten die "alte" Straßenrichtung. Gegen eine Neugestaltung des Südtirolerplatzes ist aber eigentlich nichts einzuwenden. 

 

Es ist allerdings komplett unverständlich, warum diese 1,3 Millionen teure Investition der Stadt einher geht mit dem Bau einer zusätzlichen Tiefgarage eines Privatinvestors, der neben dem Südtirolerplatz ein Einkaufszentrum betreibt und gerüchteweise mit Unterstützung eines bekannten Gastronomen den Brauhof-Biergarten neu beleben will. Da ist es natürlich ein "glücklicher Zufall", dass die neue Straßen-Trasse als historische Verlängerung der Kremser Landstraße ab Fertigstellung neben dem Cafe Ulrich liegt und nicht wie bisher neben dem Brauhof. 

 

Gebührenpflichtige Parkplätze gibt es in Krems ausreichend, die Tiefgarage (zum lächerlichen Benützungsentgelt von 18.000 Euro jährlich) braucht nur einer, der Investor, und die Innenstadt mit ihrem Problembereich "Untere Landstraße" wird durch dieses "garagierte" Himmelfahrtsprojekt wohl kaum belebt. Im Gegenteil.

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