Frauen haben in der Bildung die Nase vorn. Ca. 58 % der Maturanten bzw. Hochschulabsolventen sind Frauen. Bei den Einkommen wirkt sich dieser Wissensvorsprung allerdings nicht aus, im Gegenteil.
Laut dem Frauen- und Gleichstellungsbericht 2015 beträgt in Niederösterreich das mittlere Bruttojahreseinkommen der rund 400.000 erwerbstätigen Frauen 61 % jenes der Männer, d.h. der geschlechtsspezifische Unterschied beträgt unglaubliche 39 %.
Der Einwand, dass Frauen vermehrt einer Teilzeit- oder einer Saisonarbeit nachgehen, geht großteils ins Leere. Betrachtet man nämlich nur die Vollzeitbeschäftigten, dann verdienen die Frauen auch nur 82 % des mittleren Bruttojahreseinkommens der ganzjährig vollbeschäftigten Männer.
Als besonders überraschend gelten diese Ergebnisse allerdings nicht. Denn auch die europäische Berechnung, die auf Bruttostundenlöhnen von Frauen und Männern beruht, ergibt einen Gender Gap von 23 %.
Frauen müssen bei gleicher Leistung gleich bezahlt werden wie Männer. Die Vollbeschäftigtenquote der Frauen, die derzeit bei nur 50 % liegt, muss erhöht werden. Dazu sind nicht nur flexible Arbeitszeitmodelle, sondern auch ein Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen nötig, damit eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gegeben ist. Und natürlich sollten auch die Unternehmen dazu beitragen und sich nicht davor scheuen, Frauen in hohe Führungspositionen zu hieven. Freiwillig und ohne Quote.
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