Es gibt wenige Bands im Indie Pop-Business, die so facettenreich und mehrdimensional agieren wie Polica aus Minneapolis. Das ist nicht zuletzt auch das Verdienst der charismatischen Sängerin Channy Leaneagh, die eine Kunstschule besuchte, die Violine perfekt beherrscht und auch Theater spielte. Mit ihrer Band Polica, deren Namensherkunft nicht eindeutig geklärt ist und je nach Interview auf einem Gruppencode oder einer schadhaften Computerdatei basiert, präsentiert sie avantgardistischen Electro-Indie Pop mit politisch-emotionalen Texten.
Im Rahmen ihrer Europa-Tour gastierte die Band mit ihrer neuen CD „United Crushers“ auch im Wiener WUK und begeisterte die junge Hipster-Community mit ihren subtil-kraftvollen Tracks aus ihren drei bisher veröffentlichten Alben. Neben Channy agieren in der Band Bassist Chris Bearden und zwei Drummer, Ben Ivascu und Drew Christopherson. Produziert werden Polica von Channys Ehemann Ryan Olson, die gemeinsame Tochter ist mit on Tour.
Fasziniert zeigte sich die Sängerin von Wien, wo man im Gegensatz zu den USA am Sonntag ohne Einkaufsrummel durch die Straßen und Parks spazieren gehen könne. Channy wirkt einmal wie die toughe Indie-Rockerin, dann wieder wie eine zerbrechliche Björk oder Florence Welch. Auf eine bestimmte musikalische Richtung will sich die Band auch nicht festlegen.
Tracks wie die Hit-Single „Lime Habit“, das gegen Polizeigewalt gerichtete „Wedding“ oder die Ecstasy-Hymne „Berlin“ mit der genialen Zeile „The Time you don´t even know what your Name is“ machen Appetit auf mehr, die coole Performance von Miss Leaneagh sowieso.
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