Früher verlief hier der Todesstreifen zwischen Wedding im Westen und Prenzlauer Berg im Osten. Heute pulsiert hier vor allem am Sonntag das Leben, beim wöchentlichen Flohmarkt im Mauerpark nahe der Bernauer Straße.
Auf ca. 10.000 Quadratmeter Gelände bieten rund 400 private und gewerbliche Händler Vintage- und Kunstprodukte jeglicher Art an, nach denen sich nicht nur die
heimischen Berliner sehnen, sondern vor allem die Touristen. Für das britische Stadtmagazin "Time Out" zählt der kultige Flohmarkt, der jede Woche um die 40.000 Besucher anzieht, zu den Top 3 der
Sehenswürdigkeiten der deutschen Bundeshauptstadt.
Wer mutig oder nach durchtanzter Nacht noch auf Wolken schwebt, kann seine Gesangskünste beim Open Air-Karaoke im Amphitheater des Parks unter Beweis stellen. Oder
ganz einfach den vielen multikulturellen Nachwuchs-Bands zuhören oder bei den zahlreichen Food- und Getränkeständen einen loungigen Nachmittag verbringen.
Die Idee eines Flohmarktes auf dem Mauerparkgelände wurde 2004 von zwei Freunden spontan in die Tat umgesetzt, im Vorjahr wurde es professionalisiert. Laut dem
neuen Betreiber müsse man auch eine "Abwägung zwischen Feierspaß und Sicherheit" treffen. Auch die Standpreise wurden erhöht: Private Händler zahlen jetzt 20, gewerbliche 30 und Gastronomen 220
Euro pro laufenden Meter.
Kritik an der Kommerzialisierung des Flohmarkts kam naturgemäß auf, der sonntägliche Ansturm blieb aber ungebrochen. Ein Zitat eines Stammhändlers sagt wohl alles:
"Verglichen mit anderen Berliner Flohmärkten ist der Mauerpark ein Rock´n Roll-Festival." Und der hält bekanntlich ewig jung.
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tsSLAueP (Montag, 22 August 2022 12:26)
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