„Viva Diaspora“: Multikultureller Bucovina-Sound von Shantel im Wiener WUK.

Tanzen, Lebensfreude, Völkerverbundenheit und ein fröhliches Lächeln auf den Lippen: Das sind ideale Attribute für Konzert-Besucher. Und es gibt wohl kaum jemanden, der diese Gefühle besser auslösen kann als der Großmeister des Balkan-Pop, Shantel, gemeinsam mit seinem perfekt eingespielten Bucovina Club Orkestar.

 

Pünktlich zur Weihnachtszeit lud Shantel, bürgerlich Stefan Hantel, wieder zum Konzert ins WUK. Wien ist für Shantel ein besonderer Auftrittsort. "Wien ist einerseits stockstarr, konservativ, historisch in Marmor gemeißelt, andererseits frech, revolutionär und sehr hedonistisch veranlagt. Dieser Hedonismus, diese Internationalität, dieser kosmopolitische Spirit, den findet man kaum in einer anderen kontinentaleuropäischen Stadt“, so Shantel in einem aktuellen Interview. Inspiriert zum multikulturellen Balkan-Pop wurde er übrigens 2001 durch eine Reise in die Heimatstadt seiner Großeltern, Czernowitz, gelegen in der rumänischen Bukowina.

 

„Disko Partizani“, sein größter Hit aus dem Jahre 2007, war gleichsam Opener als auch finaler Track beim diesjährigen Wiener Konzert. Dazwischen lagen zwei Stunden schweißtreibende Beats, für Band und Fans. Eine bunte, innovative Mixtur aus Balkan Sounds, Electro, Greek Folk, Ska und Rock-Elementen. Weiblicher Blickfang des Bucovina Orkestars ist die dunkelhaarige Sängerin Tea Mikic, die – neben den Keyboards – sexy orientalische Songs performt. Für den typischen Bukowina-Sound sorgen die männlichen Musiker der Band, die mit Trompeten und Posaunen die Stimmung anheizen. Publikumsliebling ist neben Shantel selbst der Schlagzeuger Marcus Darius, der auch einige witzige Einlagen abliefert. 

 

Zu den Zugaben darf auch das bunt gemischte Publikum allen Alters auf die Bühne. Vor allem die jungen Mädels shaken gemeinsam mit der Band ab, kongenial inszeniert zum „Viva Diaspora“-Hit „The Streets where the Kids have Fun“. Musik schweißt zusammen. In diesem Sinne auch Shantel: „Die ganze Debatte um Identität und Heimat ist völlig uninteressant.“ Vielleicht sollten die Politiker mehr tanzen gehen.

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