„Heroes“: Ausverkaufte Bowie & Prince-Tribute Night in der Szene Wien

2016 war ein trauriges Musikjahr. Nicht aufgrund der mangelnden Qualität oder Quantität kreativer Neupressungen, sondern aufgrund der vielen verstorbenen Musiklegenden. Zu denen leider auch die geniale Kunstfigur David Bowie (69) und der funkige Prince (57) aus Minneapolis zählten.

 

Das Wiener Indie-Label EMG widmete den beiden Ausnahmekünstlern eine Special Tribute Night in der Szene Wien unter der kongenialen Trademark „Heroes“. „Experimentierfreudigkeit und Neugierde, das verbinde beide Künstler“, so die Mitveranstalterin, Sängerin und Moderatorin des Abends, Eloui. 

 

Die Idee des Abends: Junge Künstler vorwiegend aus der Wiener Indie- und Avantgardeszene performen live auf der Bühne je einen Song von Bowie und Prince. So variabel, bunt und schrill wie die Künstler, so auch die Mixtur der bis weit nach Mitternacht dauernden Show.

 

Die FM4-Award-Gewinner M185 aus Wien klangen bei „Fashion“ frappant nach Bowie selbst und versetzten „When Doves cry“ einen kräftigen Punk-Style. Im Gegensatz dazu die faszinierende iranische Sängerin Tania Saedi, die mit ihrer balladesken Version des 80er-Klassikers und dem – vor allem vom Nirvana Unplugged populär gewordenen „The Man who sold the World“ – für Melancholie in der prallgefüllten Szene Wien sorgte. 

 

Wiens Kult-Rocker Bulbul zelebrierten die „Bahnhof Zoo“-Hymne „Heroes“ aus Bowies Wahlheimat Berlin, die „Buben im Pelz“ präsentierten eigens konzipierte Dialekt-Versionen von „Where are we now“ („Wo san ma jetzt“) und „Nothing compares to u“ („Niemand kummt ran an di“). Keine Bowie-Prince-Tribute-Night ohne schrillen Queer Pop, der beide Künstler in bestimmten Schaffensperioden kennzeichnete. Als Finale performten Pop:sch den 80er-Klassiker „Ashes to Ashes“, bei dem Bowie erstmals in die New Romantics-Szene eintauchte, und Prince´s Mega-Hit „1999“.

 

Fazit: Großer Erfolg für die Veranstalter, die Tribute Night war ausverkauft, und die Einnahmen des Abends kommen dem Flüchtlingsprojekt Ute Bock zugute. Es wird nicht die letzte Gedenknacht dieses Jahres gewesen sein – am 19. Februar feiert Falco seinen 60. Geburtstag. Nicht nur im U 4, aber leider nicht mehr unter uns.

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