"Abstract Painting Now!" - Kunsthalle-Reopening in Krems nach Generalsanierung!

Einst, seit 1852, stand in diesen Räumlichkeiten eine Tabakfabrik, die vielen Bewohnern von Krems einen Arbeitsplatz sicherte. In den Jahren 1992-1995 wurde diese vom Architekten Adolf Krischanitz umgebaut in die sogenannte "Kunsthalle", die - beginnend mit "Wasser und Wein" - seitdem mit spannenden Ausstellungen von Schiele, Klee, Repin, Renoir bis hin zu Newton und Semotan die zeitgenössische Kunst präsentierte und sukzessive Bestandteil der Kunstmeile Krems mit unterschiedlichen Museen und Galerien wurde. 

 

3,5 Millionen Euro wurden investiert, um - parallel zum Bau der 35 Millionen Euro teuren Landesgalerie mit dem hypermodernen Kubus der Vorarlberger Architekten Marte-Brüder -  auch die Kunsthalle Krems generalzusanieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Komplett neu eingerichtet wurde das Foyer, inklusive Kasse und Katalog-Regalen. Die Zentrale Halle zeigt sich jetzt mit Glasdach, durch welches das Tageslicht schimmert. Tobias Pilz nützt diesen Raum mit einer riesigen Malerei-Installation, die komplett den legendären Schrägweg Richtung 1. Stock abdeckt. Die anderen Wände dagegen sind komplett schwarz gehalten und treiben - laut Kuratorin Verena Gamper - den Besucher wie durch einen Tunnel Richtung Installation.

 

Sichtlich stolz ist der neue künstlerische Leiter, Kunsthistoriker Florian Steininger, auf seine erste Ausstellung in der neueröffneten Kunsthalle: "Abstract Painting Now!" zeigt ca. 60 künstlerische Positionen mit Schwerpunkt auf das ungegenständliche Tafelbild. Sündteure Werke eines Gerhard Richter residieren dort neben minimalistischen - durch Tintenstrahldrucker erzeugte - Streifenbildern und geometrischen Rasterbildern des bei der Eröffnung persönlich anwesenden Iren Sean Scully. Junge österreichische Kreative wie Suse Krawagna geben sich neben der deutschen Airbrush-Künstlerin Katharine Grosse und der Britin Sarah Morris, die ein Rasterbild des US-Außenministeriums konzipierte, ein Stelldichein.

 

Die slowakische Brass-Band Balkan Sambel begleitete - in Form einer Street Parade - die Besucher zur Dominikanerkirche. Dort fand nicht nur die dritte Ausstellungseröffnung von Sebastian de Ganey, sondern auch das traditionelle Sommerfest statt.

 

127 Millionen Euro investierte das Land Niederösterreich 2016 in die Kultur. Eine nicht unumstrittene Verdreifachung der Subventionen innerhalb der letzten 25 Jahre. Die Angebote sollte der Bürger aber nützen und den Mut haben, traditionelle Pfade zu verlassen. In jeder Hinsicht.