Mehr als 70 Millionen Tonträger hat er verkauft, seit mehr als 15 Jahren zählt er zu den erfolgreichsten Produzenten und DJ´s der House- und Electronicszene: David Guetta. Zwischen seinen sommerlichen Residencies auf Ibiza ("Fuck me I´m famous im Pacha; Ushuaia) und populären Massen-Events wie Tomorrowland hat der Franzose immer auch Zeit für einen Trip nach Österreich. Bei sonnig-heißem Wetter war die Wiener Krieau bereits Stunden vor seinem Auftritt mit ca. 20.000 Fans prall gefüllt.
Das Vorprogramm bestritten auch keine Unbekannten. Der Londoner Jonas Blue belegt gerade mit seinem Mix-Album Platz 1 der britischen Compilations-Charts, der Niederländer Oliver Heldens, gerade einmal 22, gehört nach einigen Tech House-Releases bereits zu den Big Playern in der EDM-Branche und spielt jeden Sonntag im "neuen Space", Hi Ibiza, bis in die frühen Morgenstunden.
Guettas Tour steht unter dem Zeichen "Unity", und das ist gleichzeitig auch Ziel seiner mit viel Light-Effekten und Pyro-Elementen unterstreuten 90 Minuten-Show. Das Publikum, bunt gemischt zwischen 10 und 50, soll inmitten von (spärlichen) Getränkeständen, Fast Food und Festival-Drängeleien einfach Spaß haben und gemeinsam feiern. Der Sound-Mix ist ebenso altbekannt wie erfolgreich. Die Superhits von Guetta, vermischt mit vorfabrizierten Mash-Ups und (gewöhnungsbedürftigen) EDM-Drops, die man getrost auch reduzierter einsetzen könnte. Der Effekt bleibt trotzdem nicht aus: Floorfillers wie "Sweat", "When Love takes over", "Love is gone", "Titanium" oder die Black Eyed Peas-Co-Production "I gotta Feeling" lassen die Party People tanzen, mitsingen und zu einer Einheit verschmelzen. Neue Tracks wie die grandiose Bieber-Kollaboration "2 U" oder die Wien-Premiere "Complicated" (mit dem US-Shooting Star Kiaara) gehören spätestens beim nächsten Auftritt zum Standard-Repertoire der Guetta-Freaks.
Erfolg hat natürlich seine Neider, seltsamerweise auch in den Medien. Dort wirft man dem Franzosen mangelnde DJ-Fertigkeiten und fertig vorbereitete Mixes vor. Und erwähnt dabei nicht, dass bei einem Konzert dieser Größenordnung die Visuals und Pyro-Effekte auf die Musik abgestimmt werden müssen. Und dass Guetta bereits in den 90er-Jahren erfolgreicher Pariser Underground-DJ und Klubbesitzer war. Lange bevor er mit "Love´t don´t let me go" und "Just a little more Love" den Dance-Olymp bestiegen hat.