Ein Jahr vor dem großen "Euro Pride"-Event in Wien feierte die diesjährige 23. Regenbogenparade einen neuen Teilnehmerrekord. Insgesamt 200.000 Fans frequentierten die Strecke rund um die Wiener Ringstraße und zeigten ihre Sympathie für Toleranz und Gleichstellung aller Lebensformen.
Die Route wurde wie üblich "andersrum" in Angriff angenommen, angeführt von den mit regenbogenfarbenen Garnituren ausgestatteten Wiener Linien und den Guys on Bikes. Insgesamt 64 Starter nahmen an der "Party-Demonstration" teil, schrill dekoriert, mit lauter Techno-, Pop- und Schlagermusik aus den Boxen und mit schlagkräftigen Messages, die noch mehr Menschen für den eigentlichen Sinn der Veranstaltung begeistern sollen.
"Together and Proud" propagiert der bunt geschmückte PR-Truck der Euro Pride 2019, "Damit aus Spaß nicht Ernst wird" mahnt die Aids Hilfe Wien, afrikanische Teilnehmer kritisieren mit dem Slogan "No Pride in Deportation" die skandalöse Fremdenrechtspraxis bei homosexuellen Asylwerbern. Traditionell nicht fehlen dürfen auf der Regenbogenparade die Hosi Wien, der Club Kreativ, LMC Vienna, Libertine und natürlich Hermes Phettberg, dieses Jahr mit Regenbogenflagge in einem Oldtimer platziert.
Nichts geändert hat sich bei der politischen Unterstützung der Pride Week. Während die rechtskonservativen Parteien ÖVP und FPÖ mit kompletter Abwesenheit "glänzen" und im Simmeringer Amtshaus sogar die Hissung der Regenbogenfahne verhindert haben, zählen die SPÖ, die Grünen (mit langer Tanzschlange hinter dem Truck) und die Neos unter der Führung von Beate Meinl-Reisinger zu den Anhängern der Pink Community.
Dazu gehört auch das Getränkeunternehmen Almdudler, dessen Slogan "Dudel with Love, Respect & Condoms", gemeinsam mit den Pärchen, zu den Trademarks der diesjährigen Regenbogenparade gehörte. Deutlich ersichtlich war auch eine Verbreiterung der Botschaft in neue Gesellschaftsschichten: Diplomats for Equality, Pride Business, queer & hochschulen, Fußballfans gegen Homophobie oder auch die Callboys. Die Solidarisierung gegen Intoleranz und sexuelle Diskriminierung ist allgemein im Steigen begriffen.
Wien gilt dabei als besonders liberales Pflaster. Die LGBT-Reiseplattform GayTravel.com zeichnete die Bundeshauptstadt 2017 als beste internationale Destination aus. Die Resonanz könnte 2019 durch die einmonatige Euro Pride noch weiter steigen. Kein Wunder, dass auch "Gay auf Reisen by Ruefa" diese Marketing-Chance bei der diesjährigen Parade nützte :-)