Das Abba-Museum in Stockholm - Ein Tribut an vier schwedische Weltstars!

Agnetha Fältskog, Benny Andersson, Björn Ulvaeus und Anni-Frid Lyngstad alias ABBA gehören zu den erfolgreichsten Bands aller Zeiten. Sie verkauften in ihrer aktiven Zeit zwischen 1972 und 1982 mehr als 400 Millionen Tonträger und prägten mit ihren poppigen Songs und glamourösen Outfit das Lebensgefühl der 70er und frühen 80er. Im Gegensatz zu anderen Interpreten blieb ihre Musik stets unvergessen und wurde von jeder Generation - durch Best of Sampler, Musicals, Filme oder Retro-Clubbings - neu für sich entdeckt. Die Idee eines eigenen Abba-Museums - ähnlich der Beatles in Liverpool - schwirrte daher schon länger in den Köpfen diverser Geschäftsleute. Realisiert wurde sie nach dem Abschluss der Abba World-Wanderausstellung, im Rahmen derer Exponate u.a. in London, Sydney und Budapest gezeigt wurden. Und zwar dort, wo die Karriere der vier Jugendfreunde begann: In Stockholm.

 

Eröffnet wurde das Abba-Museum am 7. Mai 2013, auf der zentral gelegenen Stockholmer Insel Djurgarden, direkt gegenüber dem bekannten Vergnügungspark Gröna Lund. Der Eintritt beträgt aktuell 250 Schwedische Kronen (um die 26 Euro), mit Ermäßigungen für Familien, Studenten und Kinder. Die Ausstellung beleuchtet dabei nicht nur die Anfänge der Band, den weltweiten Durchbruch mit dem Songcontest-Sieg in Brighton und die beispiellose Hit-Karriere, sondern bietet auch zahlreiche interaktive Betätigungsmöglichkeiten, so zum Beispiel beim Karaoke-Singen mit Abba-Hologrammen, Plattenaufnahmen im nachbauten Polar Studio, bei "persönlichen" Gesprächen mit den Idolen am "Ring Ring"-Phone und natürlich Selfies mit den lebensgroßen Silikonfiguren von Göran Lundström. Außerdem kann Platz genommen werden im kultigen Hubschrauber vom 76er-"Arrival"-Cover oder ganz romantisch auf der Holz-Bank neben den Abba-Stars.

 

Filmregisseur Jonas Akerlund, bekannt durch die skandalträchtigen Prodigy-Tracks, hat für das Abba Museum einen gewohnt schnell geschnittenen Intro-Film produziert, zu sehen gibt es natürlich auch die Original-Abba-Videos und Ausschnitte aus dem 77er Abba-Movie von Lasse Hallström, der maßgeblich am marketingtechnischen Erfolg der Band beteiligt war. Viele Privatfotos stammen direkt aus den Händen der schwedischen Popstars selbst, die sich in der Musikerszene kennenlernten und sich noch vor dem Karriere-Durchbruch ineinander verliebten.

 

"Breaking up is never easy..." - Die Songzeile aus dem 76er-Hit "Knowing me, Knowing you" - wurde allerdings privat und beruflich zu ihrem Schicksal. Sowohl die Ehe von Agnetha & Björn (1979) als auch jene von Benny und Frida (1981) ging in die Brüche. Kurz danach wurde die letzte Abba-LP "The Visitors" (mit dem romantischen Single-Hit "One of Us") veröffentlicht. Wie erfolgreich die vier Schweden in den zehn aktiven Bandjahren zwischen 1972 und 1982 waren, zeigen nicht nur die vielen Goldenen Schallplatten, sondern auch die zahlreichen Merchandising-Artikel in der Ausstellung und im Shop (zu denen sich auch ein Conchita Wurst gesellte :-)).

 

In einem Interview behauptete Benny, dass eine gänzliche Trennung ursprünglich gar nicht geplant war. Man wollte eigenständige musikalische Wege gehen (was tatsächlich ja auch geschah). Benny und Björn komponierten das Musical "Chess" mit dem Mega-Hit "One Night in Bangkok", die ehemaligen Leadsängerinnen Agnetha und Frida produzierten Solo-Alben mit Single-Ohrwürmern wie "The Heat is on" und "Something´s going on". Das Abba-Museum zeigt seit Mai 2018 im Rahmen einer Sonderschau auch die Karriere der vier Schweden nach der Auflösung. So zählt das Best of-Album "Gold" aus dem Jahre 1992 mit 31 Millionen verkauften Exemplaren zu den weltweit erfolgreichsten Alben. Das 1999 in London uraufgeführte Abba-Musical "Mamma Mia" wurde bis heute von mehr als 60 Millionen Zuschauern besucht. Zu einem Riesen-Publikumshit kristallisierte sich auch die Musical-Verfilmung "Mamma Mia" aus dem Jahre 2008, eine Fortsetzung unter dem Titel "Here we go again" läuft aktuell in den Kinos.

 

Die Abba-Welle ist nicht am Abebben. Im Gegenteil. Die vier Band-Mitglieder waren kürzlich nach 35 Jahren wieder gemeinsam in den Studios, um für eine Erinnerungsshow mit Abba-Avataren zwei neue (!) Songs einzuspielen. Für das Museum im Herzen Stockholms brechen goldene Zeiten an. So frei nach dem Abba-Motto: "The Winner takes it all!"