"Eat, Sleep, Rave, Repeat!" - UK-Superstar Fatboy Slim in der Grellen Forelle!

Im Juli 2002 spielte Quentin Leo Cook aka Fatboy Slim vor 250.000 Menschen auf dem Brighton Beach. Halloween 2018 hatte der britische DJ und Produzent Zeit für ein Gastspiel in Wien, im coolen Undergroundclub Grelle Forelle an der Spittelauer Lände. Für ihn kein Widerspruch.

 

"Ich habe nie aufgehört, in Clubs aufzulegen. Der Club ist eher der Ort, in dem du experimentierfreudiger bist, auch mal einen neuen Track live ausprobierst.", so der Miterfinder des Big Beat, einer rund um Samples und Breakbeats konzipierten Stilrichtung elektronischer Musik. Und so enthielt die Setlist seines fast 2 1/2-stündigen Auftritts in der Grellen Forelle keine Greatest Hits-Mix-Show (die es mit "Rockafeller Skank", "Praise You" oder "Right here, right now" zur Genüge gäbe), sondern eine bunte Mixtur aus House, Techno, Acid und Ibiza Beats. 

 

Gestartet wurde - nach einem temporeichen UK-House-Set von DJ (und FM4-Moderator) Kristian Davidek - pünktlich um 2 Uhr früh. Mit "Renegade Master" und seinem letzten großen Chart Hit "Eat sleep rave repeat", sozusagen als Erkennungsmerkmal, dass der Meister hinter den Turntables steht. Die DJ-"Kanzel" ist zwar gegenüber der Tanzfläche leicht erhöht, aber seitlich abgeschlossen, sodass man aufgrund der dunklen, undergroundigen Club-Atmosphäre den DJ aus weiterer Entfernung kaum erblickt. Trotz der genialen Licht-Installationen des Wiener Visuals-Kollektivs Neon Golden.

 

Party-Fotos und Videos wird man von der Grellen Forelle übrigens nur spärlich finden. Denn die Club-Chefs betreiben - ähnlich dem "Berghain" und dem "Watergate" in Berlin - ein striktes Foto- und Filmverbot im gesamten Areal, das - trotz seiner exponierten Lage am Donaukanal - ca. 700 Techno- und Housefreaks beherbergen kann. Die Grelle Forelle zählt auch zu den wenigen Wiener Clubs mit einer klaren politischen Haltung: Gegen Diskriminierung, für Toleranz. Unterstrichen wurde dies 2013 durch ein Facebook-Posting, dass FPÖ-Wähler im Club nicht erwünscht seien.

 

Dem nunmehr 55jährigen Fatboy Slim, der dieses Jahr auch als Resident-DJ im Pacha Ibiza fungierte, dürfte die kühl-minimalistische Stimmung und die volle Tanzfläche bis fast 5 Uhr früh gefallen haben. Nach einem härteren Acid House-Mix kletterte der britische Superstar auf das DJ-Pult und animierte die Techno-Schar zum Mitklatschen, Niederhocken und Aufspringen. Als letzte Zugabe um halb fünf: "Strings of Life", der geniale 80er-Ibiza-Klassiker in einem Remix seines DJ-Kollegen Mark Knight. Der Sommer ist nur vorbei, wenn man es zulässt :-)

Fotos Fatboy Slim by Ulrike W. (Facebook)