"A Bowie Celebration! - Tribute Night in der Wiener Arena!

Am 10.1. 2016, 2 Tage nach seinem 69. Geburtstag, starb einer der kreativsten Stars der Pop- und Rockszene: David Bowie. Der im Londoner Arbeiterbezirk Brixton aufgewachsene Künstler veröffentlichte insgesamt 26 Studioalben und verkaufte 140 Millionen Tonträger. Der kommerzielle Durchbruch war - vielleicht mit Ausnahme seiner "Let´s Dance"-Phase Mitte der 80er - niemals im Zenit seines Schaffens. Im Gegenteil: Das "Pop-Chämaleon" kreierte als erster seiner Zunft "Alter Egos" wie den "Ziggy Stardust" oder den "Thin White Duke", trieb sich in allen musikalischen Genres herum (von Rock, Soul, Disco, Mainstream Pop bis hin zu düsterer Berliner Avantgarde und hippem Dubstep), drehte Filme und malte. Einer seiner Freunde: Aktionskünstler Hermann Nitsch.

 

Unvergessen bleiben aber vor allem seine Songs. Diese auch nach seinem Tode weiter im Gedächtnis der Fans zu erhalten ist auch das Ziel von Mike Garson, Keyboarder und das am längsten bestehende Mitglied von Bowies Band. Im Rahmen des Projekts "A Bowie Celebration" tourt Garson seit 2 Jahren mit renommierten Musikern aus der Bowie-Ära weltweit durch die Hallen und präsentiert vor allem frühe Highlights aus dem umfangreichen Lebenswerk Bowies. Zuletzt in der Wiener Arena, der Bowie selbst 1997 einen legendären (Open Air)-Besuch abstattete.

 

"Als Sänger ist David unersetzlich. Keiner hat seinen Stimmumfang und die stilistische und emotionale Bandbreite", so Garson. Dementsprechend schwierig ist es, bei derartigen Tribute-Events die Vocal-Rolle zu besetzen. In Wien wurde diese auf drei Sänger aufgeteilt: Bernard Fowler, Ex-Background-Sänger der Rolling Stones, Ex-Living Colour-Sänger Corey Glover und Joe Sumner, Sänger und Bassist der Alternative Rock Band Fiction Plane (und Sohn von Poplegende Sting).

 

Wertungsnoten abzugeben hinsichtlich der Performance der Sänger ist unfair und auch nicht das Ziel der Veranstaltung. Die Zuschauer aus allen Altersschichten, von denen einige Bowie selbst noch nie live gesehen haben, waren begeistert von der erstklassigen Band (inkl. Kult-Gitarrist Earl Slick, der bereits 1974 bei der Diamond Dogs Tour mit dabei war), schwelgten in Erinnerungen an die wilden 70er und sangen begeistert mit zu Bowie Classics a la  "Space Oddity" (seinem ersten Hit 1969), "Starman", "Fame", "Ashes to Ashes", "Let´s Dance", "Young Americans" und "Under Pressure". Zu hören waren aber auch unbekanntere Tracks aus seinem Repertoire wie "Win", "Moonage Daydream" und "Aladdin Sane" und als Dessert den von Bowie komponierten Mott the Hoople-Klassiker "All the Young Dudes".

 

Den Schlusspunkt der "Bowie Celebration"-Show setzte die Band mit der in Berlin produzierten Mauer- (und Christiane F.)-Hymne "Heroes". Die Story dahinter: Ein Liebespärchen, das sich an der Berliner Mauer küsst, während im Hintergrund die Gewehrschüsse donnern. "We can be Heroes just for one day, we can be us just for one day" - Bowie hat es geschafft. Ein Held allerdings nicht nur "for one day", but "forever".