1997 bezeichnete sie die New York Times als "die Beatles der elektronischen Musik". Und tatsächlich gelten die aus Düsseldorf stammenden Mitglieder von Kraftwerk als geistige Pioniere für Synthi-Pop, Electro, Early Hip Hop und Detroit Techno. Gegründet 1968 als "Die Organisation", ist von den Originalmitgliedern aktuell nur mehr Ralf Hütter von der Partie.
Seit 2011 ist Hütter gemeinsam mit der neuen Kraftwerk-Besetzung, Fritz Hilpert, Henning Schmitz und Falk Grieffenhagen, im Rahmen einer beeindruckenden "3D-Videoinstallations-Show" on Tour. Zumeist in speziellen Locations wie dem Museum of Modern Art in New York, dem Wiener Burgtheater (mit 8 Konzertabenden en suite), der Berliner Nationalgalerie oder zuletzt in der legendären Wiener Arena.
Das Konzept: 4 reale Musiker unter der Regie von "Audio Operator" Ralf Hütter hinter den "Maschinen" (es hätten theoretisch auch die künstlichen Roboter sein können), on the Video Screens alte, neu aufbereitete Clips von Kraftwerk, im Zuschauerraum die mit 3D-Brillen versorgte Fan-Community: Raumschiff-Kapseln im fernen Weltall, alte Volkswagen auf der "Autobahn", der schnittige "Transeuropa-Express", die athletischen "Tour de France"-Radcracks oder die monoton-zackigen Bewegungen der kultigen Roboter mit ihren roten Hemden und schwarzen Krawatten: Alles dreidimensional unter dem Soundteppich monoton-elektronischer Retro-Klänge, die für viele kreativ-progressive Künstler der Startschuss einer erfolgreichen Musik-DJ-Karriere waren.
Hip Hop-Legende Afrika Bambataa beispielsweise ließ sich vom "Transeuropa-Express" inspirieren, die Synthi-Heroes Ultravox, Depeche Mode oder New Order von deren düsteren Elektro-Beats, die Detroit-Techno-Pioniere Jeff Mills und Derrick May nannten Kraftwerk als ihre Vorbilder. Sogar Rammstein coverten in den 90ern ihren größten Hit "Das Model". Dieser aus dem Jahre 1978 stammende, untypische Kraftwerk-Track aus dem futuristischen Album "Die Mensch-Maschine" wurde übrigens nur zufällig zum Superhit. "Schuld" daran die britischen New Romantics-DJ´s, die die englisch gesungene B-Seite von "Computer Love" ("The Model") auf Platz 1 der UK-Charts pushten und im Sog der "Neuen Deutschen Welle" (zu der Hütter, Schneider, Bartos & Co. nicht im entferntesten zählten) auch in Kontinentaleuropa verbreiteten.
Der musikalische und künstlerische Wert von Kraftwerk ist unbestritten. 2014 erhielten sie den Grammy für ihr Lebenswerk, 2018 einen weiteren für "Kraftwerk 3D-Der Katalog" als "Bestes Dance- und Electronic Album". Jenes in zahlreichen Formaten erschienenes Live-Epos, das bei Konzerten in 13 Städten aufgenommen wurde, diente natürlich auch als Grundlage für den fast zweistündigen Auftritt in der Wiener Arena. Weitere Shows weltweit sind aufgrund der großen Resonanz zu erwarten...