Afro House in Wien: Südafrikas Star-DJ Black Coffee im Horst!

"Africa is not a Jungle" - So nennt sich eine vom südafrikanischen DJ Nkosinathi Innocent Maphumulo (aka Black Coffee) initiierte Plattform. In Afrika existiert keine Record Label-Struktur wie in Europa oder Amerika, so der DJ, der in seinen charismatischen Sets ca. 70-80 % afrikanische Tracks verwendet und so die Künstler im Stil eines "Szene-Missionars" weltweit bekanntmachen will.

 

Im Oktober war der 1976 geborene in Barcelona lebende DJ und Produzent Gast im temporären Wiener Club Horst in der Rotgasse. Die multikulturellen Party People strömten ähnlich begeistert zu dem Event wie zu seiner Residency ins glamouröse Hi-Ibiza (dem ehemaligen "Space"), in dem Black Coffee seit drei Jahren gemeinsam mit vielen afrikanischen Techno- und House-DJ´s die Saturday Night bis in den Morgengrauen beschallt. 

 

Was viele nicht wissen: Black Coffee legt nur mit dem rechten Arm auf, da er seit einem Unfall 1990 am Tag der Nelson Mandela-Freilassung - er wurde von einem Taxi überfahren - den linken Arm nicht mehr belasten kann. Seinen eisernen Willen und seine Leidenschaft für die Musik hat dies allerdings nicht aufgehalten. Im Gegenteil: Er spendet seitdem 5 % seiner Einnahmen für eine Behinderten-Foundation.

 

Die ersten großen Auftritte hatte Black Coffee bei der Red Bull Music Academy im Jahr 2003, 2010 wurde er ins Guinness Buch der Weltrekorde aufgenommen, nachdem er 60 Stunden lang non-stop in einer Mall in Johannesburg die Turntables gerockt hat. 2015 wurde er zum ersten Mal als "Breakthrough DJ" bei den Ibiza DJ Awards ausgezeichnet, 2016 und 2017 folgten die Deep House-Awards. Insgesamt fünf Alben, zuletzt "Pieces of me", hat Black Coffee veröffentlicht, dazu zahlreiche Remixes und EP´s...

 

Kurz zu hören war in seinem "Horst"-Set auch seine Zusammenarbeit mit dem französischen Star-DJ David Guetta, das wunderschöne "Drive" mit den Vocals von Delilah Montagu. Ansonsten verließ sich der sympathische DJ auf seine afrikanischen Wurzeln und präsentierte dem enthusiastischen Wiener Publikum eine Mixtur aus Afro House-, Tribal- und Tech House Beats. Zu den Highlights seiner Show zählte - wie beim Tomorrowland - auch der Kölsch-Remix des London Grammar-Hits "Hell to the Liars".

 

Wie sehr seine Bemühungen um die afrikanische Dance Culture bereits Früchte geschlagen haben, registrierte man bei der kürzlichen Verleihung der Ibiza DJ Awards. Dort existiert seit diesem Jahr die Kategorie "Afro House". Gewonnen hat der auch von Black Coffee gepushte südafrikanische Discjockey Da Capo.