"Black Gold"-Greatest Hits-Tour: UK-Indie Popper Editors live im Gasometer!

Brit Pop-Bands kommen gerne nach Österreich auf ein Konzert, auch ohne großen Single-Hit im Gepäck, und werden auch stets mit (fast) ausverkauften Konzerthallen belohnt. So auch die Editors aus Birmingham, die mit ihrer "Black Gold"-Greatest Hits-Tour das Wiener Gasometer beehrten und die Fans mit einem fast zweistündigen Auftritt begeisterten.

 

Gegründet wurde die Band 2002 in den legendären "Nullerjahren", als in Großbritannien zahlreiche Gitarrenpop-Bands auf den Markt drängten und die Konkurrenz immens groß war. Die Editors rund um den charismatischen Sänger Tom Smith setzten sich durch und belegten bereits mit ihrem Debüt-Album "The Back Room" Platz 2 der britischen Alben-Charts. Die darauffolgenden Alben "An End has a Start" (2007) und "In this Light and on this Evening" schossen sofort auf die Spitzenposition 1. Letzteres wurde abgemischt von U2- und Depeche Mode-Produzent Flood, die Single "Papillon" euphorisierte nicht nur die Indie-Fans, sondern auch die Underground Clubs. 

 

Die drei weiteren Studio-Alben in den "Zehnerjahren" bewegten sich stets in einem genreübergreifenden Zwiespalt zwischen New Wave, Electro Pop und Stadion Rock, der auch zu Besetzungswechseln führte. Im Mittelpunkt der Show im Gasometer stand vor allem der Sound der Nullerjahre, angereichert mit späteren Hits wie dem U2-nahen "A Ton of Love", "Magazine" oder dem brandneuen Synthi-Pop-Track "Frankenstein" bzw. Akustik- und Piano-Einlagen von Sänger Tom Smith, der gemeinsam mit Bassgitarrist Russell Leetch die Fans zum Tanzen und Applaudieren anheizte. 

 

Auf politische Messages verzichteten die Editors bei ihrem Österreich-Gig. Wo sie politisch positioniert sind, zeigt ein Zitat aus einem aktuellen Interview. "The first time a politician makes us angry? The Tories every single day." Beim Konzert selbst zählten Stimmung und Pathos. So wie beim Final Track "Smokers outside the Hospital Doors", bei dem die Fans frenetisch-schwelgerisch bis zum letzten Ton mitsummten. Aber: Die nächste Indie-Pop-Party kommt bestimmt...