Skero ist nicht nur Rapper und Musiker, sondern hat auch Grafik und Design an der HTL studiert und an der Akademie der Bildenden Künste bei Daniel Richter das Malereistudium absolviert. Jetzt hat der umtriebige Künstler ein Atelier und eine kleine Galerie in der Nevillegasse 2 direkt neben dem Wienfluss eröffnet. Die "mit Abstand beste Galerie Wiens" trägt - wie das einstige Modegeschäft - die Trademark "Boutique Romana".
Die Beifügung ist natürlich eine Anspielung auf die besonders für freie Künstler existenzbedrohende Corona-Krise. Inklusive der Aufforderung "Kommen Sie bitte nicht zu zahlreich, sonst könnten wir die illegale Grenze von 11 Personen überschreiten, und man könnte meinen, wir machen eine Veranstaltung!" Die Eröffnung fand dementsprechend in geschlossenem Zustand statt.
Zu sehen sind bis zum 12. Juni Bilder des österreichischen Malers Stylianos Schicho, der die Universität für angewandte Kunst mit Auszeichnung abgeschlossen hat und dessen Werke seit 2006 in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen - eine seiner ersten in der Kunsthalle Krems ("Real") - zu sehen sind. Hinter den großen Scheiben der Boutique Romana präsentiert Schicho seine - mit Kohlestrichen gezeichneten - überlebensgroßen Gesichter mit aufgerissenen Augen und Mundschutz.
"Ich möchte, dass sich im Betrachter der Gedanke aufdrängt, dass meine Bildformate Nähe erwünschen, ja beinahe erzwingen. Für die Figuren in meinen Bildern bedeutet dies aber zugleich, dass ihre Vermummungen kein sicherer Schutz mehr sind. Die Figuren drehen daher den Betrachtern den Rücken zu. Man erkennt darin eine gewisse Verweigerungshaltung, ein Abwenden, vielleicht den ultimaten Rückzug", so Schicho in einem Interview mit dem Kunstmagazin Parnass.
Wie lange Gesichtsverhüllungen noch den gesellschaftlichen Alltag prägen werden, ist schwer zu prognostizieren. Bis dahin: "Spiegeln Sie ihre Masken in der Auslage der Boutique Romana!", so Newcomer-Galerist Skero.
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