Comic-Kult: Fix & Foxi im Karikaturmuseum Krems!

Im Jahr 2007 wurde "Donald Duck - Die Ente" zum Mensch, so die ähnlich lautende Ausstellung im Kremser Karikaturmuseum Krems. 13 Jahre später beehren trotz Corona-Krise die deutschen Pendants, die frechen Füchse Fix und Foxi, die Hallen des von Gustav Peichl errichteten Museums in der Kremser Kunstmeile.

 

Schöpfer Rolf Kauka selbst wurde in den 50ern von Walt Disney inspiriert und wollte damals auch in die Trickfilmproduktion einsteigen. Er wurde schließlich Verleger in München und gründete das zunächst an deutsche Fabeln angelehnte Magazin "Till Eugenspiegel". Dessen Galionsfiguren waren die beiden - zuerst noch naturalistisch gezeichneten - Fuchszwillinge Fix und Foxi, die ab Heft 29 (1955) zu den Namensträgern der Reihe wurden.

 

In den Generationen der nächsten 40 Jahre wurden die Protagonisten der "Fix und Foxi"-Family im deutschen Sprachraum zu den Helden der Jugend: Der liebenswerte im "Mäuseturm" lebender Wolf Lupo, die konservative, tortenbackende Oma Eusebia, die flotte Enkelin Lupinchen, Onkel Fax oder der leicht zerstreute Erfinder Knox. Parallelen zum Entenhausen-Reich der Ducks und Mickey Mäuse sind nicht zu übersehen. In der Hochphase des Fix und Foxi-Magazins, zwischen 1960 und 1972 (der sich auch die Ausstellung widmet), hatte dieses eine Druckauflage von bis zu 400.000 Exemplaren.

 

Kauka war ein nicht unumstrittener Selbstinszenierer und Geschäftsmann, die brillanten Zeichnungen selbst wurden von verschiedensten europäischen Illustratoren angefertigt (wie dem Münchner Kunstmaler Dorul van der Heide, Chefzeichner Walter Neugebauer oder dem "Pauli"-Zeichner Branco Karabajic).

 

Die Ausstellung im Karikaturmuseum Krems zeigt nicht nur Comics, Dokumente und Merchandising der Fix und Foxi-Family, sondern auch jene zumeist franko-belgischen Comic-Figuren, die aufgrund von Lizenzen in den FF-Magazinen erschienen sind und zum Erfolg dieser Hefte kräftig beigetragen haben: Lucky Luke (von Morris), Die Schlümpfe (1958 erstmals erschienen im belgischen Magazin "Spirou", 1969 mit der Geschichte "Prinz Edelhart und die Schlümpfe" im FF Nr. 20) oder die Abenteuer von Spirou und Fantasio.

 

Ende 1994 wurde das Fix und Foxi-Magazin wegen sinkender Verkaufszahlen eingestellt. Schöpfer Rolf Kauka starb im September 2000. Nach einer kurzen Wiederbelebung mit mäßigem Erfolg, allerdings verbunden mit einer Ausstrahlung bzw. Platzierung in digitalen Medien, wurde der Druck der Print-Version 2010 erneut beendet.

 

2014 wurden sämtliche Rechte vom Medienunternehmer und Sammler Stefan Piech übernommen. Dieser zeichnet nicht nur verantwortlich für den Pay-TV-Sender "Fix und Foxi", sondern auch für die Leihgaben an das Karikaturmuseum Krems. Die eines klar darlegen: Fix und Foxi sind auch im 21. Jahrhundert noch immer Kult...