„Almost Kyoto“ – So bezeichnete der Publizist und Autor Wojciech Czaja den Setagaya Park in seiner Open Air-Ausstellung (vor dem Wien Museum) und seinem Buch „Almost Wiener Weltreisen“. Tatsächlich ist der Konnex dieses wunderschönen über 4000 Quadratmeter großen Döblinger Gartens zu Japan sogar höher als nur der äußere Anschein.
Entstanden ist der Japanische Garten Anfang der 90er im Rahmen eines Freundschafts- und Kulturabkommens zwischen Döbling und Setagaya, dem 19. Bezirk von Tokio, das unter Bürgermeister Helmut Zilk abgeschlossen wurde. Errichtet wurde er nach Plänen des japanischen Gartengestalters Ken Nakajima (1914-2000). Der Park beinhaltet traditionelle japanische Garten-Elemente wie Quelle, Wasserfall, Teich, Pagode, Steinlaterne, Teehaus, Pflanzen und Steine. Der ansteigende Pfad symbolisiert dabei den Lebensweg, der bis zum Paradies (der Himmelslaube) reicht.
In den ersten April-Wochen erblühen außerdem die Kirschblüten („Sakura“), die in Japan für Schönheit und Aufbruch stehen. Zahlreiche Wiener ließen trotz der Corona-Maßnahmen am Osterwochenende die Gelegenheit nicht aus, den Setagaya-Park zu besuchen.
Zahlreiche Selfies und Familienfotos wurden inmitten der Kirschblüten und der Magnolien geschossen, einige Sonnenanbeter setzten sich auf mitgebrachte Decken und betrachteten die im Teich vor dem Teehaus schwimmenden Schildkröten und Fische, andere wiederum ließen sich spirituell inspirieren vom japanischen Flair des verschlungenen Garten-Pfads, der über Holzbrücken, kleine Wasserläufe mit Kaskaden bzw. entlang japanischer Bauwerke (wie der Pagode und der Steinlaterne) und exotischer Pflanzen führt. Der Psyche und der Motivation können solche Ausflüge nur gut tun.