Artists for Ukraine: Videos und Bild-Projektionen auf den Fassaden des MQ Wien

Das Museumsquartier Wien setzt politische Akzente und präsentiert unter dem Titel „Artists for Ukraine“ eine künstlerische Solidaritätsaktion für die Ukraine. Verschiedene Künstler aus der Ukraine (Koordination Nikita Kadan), Belarus (Koordination Marina Naprushkina) und Russland zeigen auf der Hauptfassade des MQ Wien und der Fassade des Leopold Museums politische und gesellschaftliche Statements. Mit Hito Steyerl und Clemens von Wedemeyer sind auch zwei renommierte deutsche Videokünstler mit Anti-Kriegs-Botschaften vertreten. Die Beiträge sind bis zu 2 Minuten lang und werden per Loop zwischen 18 und 23 Uhr auf die Mauern des Museumsquartiers projiziert.

 

Unter der stetig steigenden Anzahl von teilnehmenden Künstlern befinden sich auch Kreative, die bereits in den Hallen des Museumsquartiers mit Ausstellungen und Installationen für Furore gesorgt haben. Der in Kiew geborene Nikita Kadan präsentierte beispielsweise im Jahre 2019 seine „Project of Ruins“, jetzt zeigt er im Rahmen seiner Collage „Protection of Plants“ Fotos von zerschossenen Gebäuden, über die Illustrationen von Pflanzen und Gemüsesorten eingefügt werden. Die noch zu Zeiten der Sowjetunion geflüchtete Widerstandskämpferin Anna Jermolaewa publizierte ihre politischen Videos und Installationen bereits im Mumok und in der Kunsthalle Krems, im Rahmen der Aktion „Artists for Ukraine“ zeigt sie einen emotionalen Zusammenschnitt auf die Flüchtlingssituation in der polnischen Grenzstadt Przemysl.

 

„Stop the Violence“ ist die eindeutige Botschaft der weißrussischen Künstlerin Antanina Slabodchykava. Das Wort „Gewalt“ wird dabei in verschiedene Sprachen übersetzt und rigoros durchgestrichen. Weite Verbreitung im Internet fand das Video der weissrussischen Aktivistin Ulyana Nevzorova, die in einer U-Bahn das Plakat mit der Aufschrift „This Poster can be the Reason for my Detention“ trägt. Derartige, nicht genehmigte Einzelkundgebungen werden in Belarus mit einer Geldstrafe von bis zu 50 Tagessätzen oder einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Tagen bestraft. Psychologisch spannend ist Oleksiy Radinskys 2013 in den Straßen von Moskau gedrehtes Video, das Doppelgänger von Stalin, Lenin und einem am Rand stehenden Putin visualisiert.

 

Die Videos werden ständig erweitert und sind täglich zwischen 18 und 23 Uhr im MQ-Hof zu sehen…

 

 

https://www.mqw.at/artists-for-ukraine