Mick Hucknall in Bestform: „Greatest Hits“-Party von Simply Red in der Wiener Stadthalle…

„Red and the Dancing Dead“ und „Just Red“ waren die ersten Band-Namen, bis Leadsänger Mick Hucknall deren spätere lebenslange Trademark auf „Simply Red“ änderte. Der Name basiert nicht nur auf der auffälligen Haarfarbe Hucknalls, sondern auch auf den T-Shirt-Farben seiner Lieblingsfußballmannschaft, Manchester United, „The Reds“. Wir schreiben das Jahr 1985: Hucknall hat gerade seine Punk (!)-Band The Frantic Elevators verlassen und veröffentlicht mit „Simply Red“ das Debüt-Album „Picture Book“, das in den Charts einschlägt wie eine Rakete. Mit Soul-Covers wie „Money´s too tight to mention“ oder der noch aus Punk-Zeiten stammenden Ballade „Holding back the years“, die sogar auf Platz der US-Charts stürmt.

 

37 Jahre später beehren Simply Red im Rahmen ihrer – coronabedingt – verschobenen „Blue Eyed Soul Tour“ die mit rund 12.000 Zuschauern fast ausverkaufte Wiener Stadthalle. Von der Originalformation sind nur mehr Mastermind Mick Hucknall und Saxophonist und Keyboarder Ian Kirkham (seit 1986) mit an Bord, Bassist Steve Levinson ist 1995, Gitarrist Kenji Suzuki 1998 in die Erfolgscombo eingestiegen. 

 

Wer sich einen romantischen Seniorenfloor mit Balladen erwartet hat, der lag auf jeden Fall falsch. „Friday Night, Party Night“, das war das Motto, das der mit bester Stimme und leidenschaftlichem Showesprit ausgestattete Sänger Mick Hucknall gleich von vornherein in den Raum stellte. 12 Alben haben Simply Red bis dato veröffentlicht, ca. rund 50 Millionen Alben verkauft. Die größten Hits standen allesamt auf der mitreißenden Setlist der britischen Band: „Holding back the years“, „A New Flame“, „Stars“, das house-lastige „Sunrise“ (mit dem 80er-Sample von Hall & Oates), „It´s only Love“ oder die Reggae-Kollaboration mit Sly & Robbie, „Night Nurse“, die Hucknall seinem verstorbenen Freund Robbie Shakespeare widmete. Beim 85er-Hit „Come to my Aid“ zeigten Simply Red auf den Videowalls ihre Affinität zur (intakten) Umwelt, zum Kampf gegen die Klimakrise und für eine sozial gerechtere Welt. 

 

Absolutes Party-Feeling dann im Schluss-Teil der Show: „Something got me started“ und der vom lateinamerikanischen Goodmen-„Give it up“-Sample-inspirierte Mega-Hit „Fairground“, die einzige UK-Nr. 1-Single der Band, stehen auf dem Programm. In der Stadthalle tanzen alle Generationen zwischen 20 und 80, vor allem die 90er sind derzeit auch bei den Teenagern wieder en vogue. Als Zugabe wartet noch ein neuer Titel, „Better with you“, den Hucknall gemeinsam mit dem Publikum intoniert, danach geht´s noch einmal zur Sache mit dem lässigen Disco-Funk-Stomper „Money´s too tight too mention“, bis Hucknall mit dem (nicht unkitschigen) Harold Melvin-Cover „If you don´t know me by now“ die Herzen rührt und die Handy-Lichter leuchten lässt. Great Show, until next time!!!