Personalmangel, Überbelastung, Burn Out, schwierige Arbeitsbedingungen aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse und steigender Gewalt und Aggression in den Schulen. Wiens Pflichtschullehrer gingen im Oktober wieder einmal auf die Straßen, und das sicher nicht zum letzten Mal. „Was ist los in unseren Schulen?“ – Das fragt sich seit einigen Jahren auch der Floridsdorfer Mittelschuldirektor (und ÖVP-Politiker) Christian Klar, der über dieses Thema ein spannendes Buch mit zahlreichen Beispielen aus seiner beruflichen Praxis geschrieben hat. Die Buchpräsentation fand im Thalia-Wien Mitte unter der Moderation seines Freundes (und Schauspielers) Albert Fortell statt…
„Die Schule ist ein Spiegelbild der späteren Gesellschaft“, das ist eines der prägenden Zitate des Lehrers und Autors Christian Klar. Die von ihm geschilderten Fälle stellen dabei ein dringliches Alarmzeichen dar, die Zustände an unseren Schulen rigoros zu ändern. Da geht es um einen Afghanen, der mit 13 noch in der 1. Klasse Mittelschule sitzt und seine Mitschüler unterdrückt. Nach einer Suspendierung wird er im Rahmen eines Sonderprojekts auf ein Segelschiff mit vier anderen verhaltensauffälligen Jugendlichen und psychologischen Einzelbetreuern verfrachtet. Dass er einmal arbeiten wird, damit rechnet keiner. Ein Tschetschene bekommt nach einigen Schlägereien wieder lerntechnischen Aufwind. Plötzlich aber fehlt er in der Schule, auf Facebook wird er von Bekannten entdeckt, er kämpft jetzt für den IS in Syrien.
Islamisierung
Die stark steigende Islamisierung in den Wiener Schulen sieht Christian Klar als Hauptproblem. Sie wird auch durch die Statistiken über die religiösen Bekenntnisse evident, wenn man die Zahlen von 2016 und 2023 vergleicht. Im Jahr 2016 waren in den Volksschulen noch die Katholiken mit 31 % vor den Muslimen (mit 28 %) führend. Diese Zahlen haben sich im Schuljahr 2023/24 radikal verändert: 35 Prozent haben in den Volksschulen jetzt bereits ein islamisches Religionsbekenntnis, nur mehr 21 Prozent sind katholisch, 26 Prozent sind ohne Bekenntnis. In den Wiener Mittelschulen sind die Zahlen laut Klar noch extremer: Dort haben die Muslime mit 47,6 % gegenüber den Katholiken (14,5 %) eine klare Mehrheit.
Verändert hat sich auch die persönliche Einstellung der muslimischen Jugendlichen zum Islam. Mädchen sind, beeinflusst durch Influencerinnen aus den sozialen Medien oder „Klassenleader“, stolz darauf, ein Kopftuch zu tragen. Die Lehrer fühlen sich teils machtlos gegen diverse Forderungen der Schüler (z.B. nach einem Gebetsraum) und werden durch das Bildungsministerium oder die Bildungsdirektionen weder inhaltlich noch psychisch gestärkt.
Kriminalität
Problematisch ist auch die steigende Kriminalität an den Schulen. Laut einer Statistik des Innenministeriums hat sich die Anzahl der Straftaten von 2021 auf 2023 von 962 auf 1932 vergrößert. Bei den strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben erhöhte sich die Zahl von 289 auf 722, über 1000 Straftaten sind Vermögensdelikte. Christian Klar berichtet in seiner Buchpräsentation von einem Zwischenfall in seiner Schule, bei der ein Mädchen plötzlich aus der Klasse gestürmt ist und in einer anderen Klasse ein Mädchen niedergeschlagen hat. Grund: Ein Facebook-Posting mit dem Text „Susi fickt mit Achmed“. Heute gilt in dessen Mittelschule während des Unterrichts ein Handyverbot, um derartige Auseinandersetzungen zu verhindern.
Kein Deutsch in den Communities
Über 1/3 der Erstklässler in Wien gelten als außerordentliche Schüler, die wegen mangelnder Deutschkenntnisse dem regulären Unterricht nicht folgen können. 2/3 davon sind Kinder, die in Österreich geboren wurden bzw. bereits einen Kindergarten besucht haben. Für Christian Klar keine Überraschung. In einem Buchauszug unter dem Titel „Ich habe keine Nummer, bin der einzige Österreicher“ beschreibt er eine Anekdote über eine Fußball-Klassenmannschaft, deren Mitglieder aus verschiedenen Nationalitäten bestehen. Kommunikation untereinander haben sie allerdings nicht, nach dem Unterricht geht´s zurück in die einzelnen Communities, in denen daheim kein einziges Wort Deutsch gesprochen wird. Österreichische Nachrichten werden überhaupt nicht konsumiert, stattdessen lasse man sich durch Tik Tok berieseln oder schalte den arabischen Sender Al Jazeera ein.
Die Missstände in den österreichischen Schulen beschränken sich laut den Recherchen von Klar nicht nur auf Wien, sondern auf alle Ballungsräume mit erhöhtem Migrantenanteil (wie Linz, Wels, St. Pölten oder Graz). Man müsse daher progressiv gegensteuern und sich um den Opfer- statt den Täterschutz kümmern. Jedes Kind habe das Recht auf eine „positive Schule“, und es sei indiskutabel, dass einzelne Schüler das soziale Klima in der Klasse zerstören.
Klar fordert neben einem Verbotsgesetz für den Islam und einem Grundkurs in islamischer Lehre für einschlägige Berufsgruppen (wie Lehrer, Politiker, Polizisten oder Journalisten) klare Richtlinien in der Schule. Wir leben in einem demokratischen, liberalen Land, die Grundsätze habe jeder zu akzeptieren, der sich in Österreich aufhält. Voraussetzung dafür ist eine selbstbewusste Kommunikation, egal, ob es sich um die Rolle der Frau, das Essen oder um Konflikte mit Andersgläubigen handelt. Ansonsten entgleitet uns nicht nur das Schulsystem, sondern das gesamte gesellschaftliche Leben.
Denn die Schüler von heute sind die Gesellschaft von morgen, so Klar, der klar ausspricht, was sich viele denken. Ein spannendes Buch mit einem dringenden Appell an die Politik, Religions- und Schulprobleme nicht mehr länger hinter vorgehaltener Hand zu diskutieren.